Regelrecht verhext
In der 97. Minute brachen alle Dämme. Mit einem letzten Vollsprint hatte Tim Skarke soeben einen Fehler von Werder-Keeper Michael Zetterer erzwungen, einen Ballgewinn erpresst und die Kugel in das verwaiste Gehäuse der Gastgeber geschoben. Das Tor zum 2:1, gleichbedeutend mit einem so lang ersehnten Sieg, löste wortwörtliche Jubelstürme aus. Eine Traube aus Spielern bildete sich um Skarke, der seine Freude in den Bremer Himmel schrie. Und kurz darauf verstummte. Der vermeintliche Treffer? Er zählte nicht. Die Freude wich aus den Gesichtern der Lilien. Und wurde ersetzt durch Unverständnis, Verzweiflung und vielleicht sogar einer Spur Sarkasmus. Die Aberkennung war regelkonform. Und gleichzeitig absurd. Und damit ein wenig symbolisch für die Situation des SV 98. Regelrecht verhext.