Torsten Lieberknecht: "Wir wollten jedem noch einmal die Chance geben, sich zu zeigen. Insgesamt haben wir uns ordentlich präsentiert. Mir hat aber ein bisschen die Intensität und Passgenauigkeit gefehlt. Ich bin zuversichtlich, dass wir gegen Regensburg vor voller Hütte und mit dem entsprechenden Adrenalin die nötigen Prozentpunkte auf den Platz bringen können, die heute ab und an gefehlt haben."
Im Duell der beiden Zweitliga-Herbstmeister waren die Lilien von Beginn an gewillt, das Spiel mit der nötigen Vehemenz anzugehen. Nach acht Minuten erfolgte die erste Torannäherung, als der Bal über Manu und Mehlem zu Holland gelangte. Dessen Direktabnahme wurde zur Ecke geklärt. Bei dieser kam der Kapitän erneut zum Abschluss, doch wieder war bei einem Wieler Feldspieler Endstation. Auch wenn bei den Hausherren nicht alles gelang, versuchte man immer wieder, die gegnerische Defensive mit Direktpässen zu überbrücken. So auch in der 14. Minute: Manu steckte ein Holland-Zuspiel klug auf Vilhelmsson durch, der verwandelte überlegt in die kurze Ecke. 1:0 nach einer Viertelstunde.
In der Folge tauchte der SV 98 immer wieder in der gegnerischen Hälfte und Sechzehnmeter-Zone auf, ohne jedoch ein zweites Tor nachzulegen. Nahe dran war man nach 20 Zeigerumdrehungen, als Schnellhardt den aktiven Holland mit einem öffnenden Pass bediente. Mehlem brachte die Hereingabe allerdings nicht auf den Kasten, sondern verzog knapp. Kurz vor der Pause befand sich Kempe 18 Meter vor dem Tor in aussichtsreicher Schussposition, sein Abschluss aus der Drehung konnte Keeper Keller aber zur Ecke abwehren. Defensiv ließ man gegen den Schweizer Zweitliga-Tabellenführer im gesamten Durchgang kaum etwas anbrennen.
Die zweite Halbzeit benötigte etwas Anlaufzeit, zumindest phasenweise spielte sich das Geschehen aber nun auch etwas häufiger in der Lilien-Hälfte ab. Nach 68 Minuten zappelte der Ball dann plötzlich im Netz - der vermeintliche Torschütze Tietz hatte sich bei Torsiellos Anspiel aber nach Meinung des Linienrichters im Abseits befunden. Nach 73 Minuten dann eine sehenswerte Chance des FC Wil: Muci beförderte das Spielgerät mit einer artistischen Volley-Direktabnahme aus 20 Metern knapp neben das Tor. Auch auf der Gegenseite zielte Torsielli knapp vorbei (77.). Das Spiel nahm nun hintenraus an Fahrt auf, Lukembila verpasste auf der anderen Seite den Ausgleich nur knapp: Lukembilas Kopfball lenkte Schuhen an den Pfosten. Nach 86 Minuten spitzelte Torsiello nach feinem Zuspiel von Karic den Ball am Tor vorbei.
Lilien-Aufstellung: Schuhen – Isherwood, Zimmermann (46., Riedel), Mehlem (62., Honsak), Manu (62., Torsiello), Schnellhardt (62. Ben Balla), Kempe (62., Bennetts), Müller, Bader (46., Ronstadt), Vilhelmsson (46. Tietz, 77., Warming), Holland (46., Karic)