Hierzu bewogen hat das Präsidium, dass die aktuell in diesen Fällen verhängten Strafen nicht den ursprünglich in den Richtlinien des DFB-Kontrollausschusses festgehaltenen und damit angedachten Sinn und Zweck erfüllen. Hinsichtlich des darin klar formulierten Anspruchs, dass nicht die Bestrafung des in der Vergangenheit liegenden Vorfalls im Mittelpunkt stehen soll, sondern die Vermeidung weiterer Vorfälle, ist festzustellen, dass dieses Ziel der Prävention mit dem Strafenkatalog nicht erreicht wird.
Dies gilt aus Perspektive des SV 98 quasi durchweg an allen Standorten und bei allen Veranstaltern, einschließlich des DFB, trotz massiver Investitionen in den vergangenen Jahren in Personal und Sicherheitstechnik.
Dem SV 98 ist es im Zusammenhang mit der Diskussion um das Thema Pyrotechnik wichtig zu betonen, dass gesetzliche Vorgaben zwingend eingehalten werden und tatsächlich von pyrotechnischem Material ausgehende Gefahren respektiert werden müssen. Auch ist unmissverständlich klar, dass weitere Themen wie Böllerwürfe oder das Abfeuern von Raketen in Zuschauerblöcke in aller Schärfe zu verurteilen sind. Dennoch darf bei diesem Thema nicht mehr der immer gleiche und mittlerweile als gescheitert anzusehende Sanktionsreiz vorherrschen. Festzuhalten ist daher, dass der Strafenkatalog in seiner jetzigen Form nicht zielführend ist und sein selbst formuliertes Präventionsziel verfehlt.
Der SV 98 plädiert daher dafür, dass dieses vielschichte Thema in all seinen Facetten neu betrachtet werden muss. Dazu gehört mehr denn je ein glaubwürdiger, auf Augenhöhe geführter und konstruktiver Dialog aller Interessensvertreter. Das Ziel von Verband, Vereinen und Fans muss lauten, den in seiner jetzigen Form überholten Strafenkatalog zu reformieren und mit einer gemeinsam entworfenen Strategie eine zukunftsträchtige Lösung zu finden, welche Vereins-, Fan- und Sicherheitsinteressen berücksichtigt.