Fanhinweise zum Köln-Spiel
Am Samstagnachmittag (20.4./15.30 Uhr) ist der SV Darmstadt 98 beim 1. FC Köln zu Gast. Alle wichtigen Informationen für Euren Stadionbesuch im RheinEnergie-Stadion findet Ihr hier.
Liebe Lilien-Fans! Die regen Diskussionen rund um die Dauerkartenpreise sind an uns nicht spurlos vorüber gegangen. Wir haben sie aufmerksam verfolgt und uns intern damit auseinandergesetzt. Dabei haben wir sowohl eigene Fehler analysiert, uns aber auch über manche aus unserer Sicht weit über das Ziel hinausschießende Unsachlichkeit geärgert. Mit einigen Tagen Abstand nehmen wir nochmals ausführlich zur Entstehung des Preisgefüges Stellung.
Die Einnahmen aus dem Ticketing sind eine wichtige Erlösquelle für unseren Verein. Dies gilt für den SV 98 in besonderer Form, da wir als klassischer, eigenständiger und eingetragener Mitgliederverein unabhängig von Investorengeldern agieren. Hier sind wir als Verein auf Eure Unterstützung angewiesen. Dies gilt unabhängig der Tatsache, dass beispielsweise die Einnahmen aus der medialen Vermarktung die Ticketeinnahmen um ein Vielfaches überschreiten.
Vor diesem Hintergrund wurden die Eintrittspreise für eine mögliche Teilnahme an der Bundesliga schon weit vor dem Saisonende kalkuliert und auch dem Fanbeirat vorgestellt. Uns traf die Herausforderung, dass – unabhängig von der Spielklasse – massive Kostensteigerungen bei der Organisation der Spiele (Energie- und Personalkosten etc.) anfallen. So war klar, dass auch beim Verbleib in der 2. Bundesliga Anpassungen nach oben nötig gewesen wären, um die Kostendeckung nicht zu gefährden.
Bei der Preisgestaltung haben wir uns an den Bundesligapreisen aus der Saison 2016/17 orientiert und angesichts der deutlich gestiegenen Kosten in allen Bereichen in den letzten sieben Jahren moderate Preisveränderungen vorgenommen. Wir sind uns bewusst, dass die Steigerungen zur abgelaufenen Zweitliga-Spielzeit nicht gering sind. Der Großteil des Preisanstiegs bei den Dauerkarten resultiert jedoch aus dem Wegfall bzw. der Reduzierung der Freispiele. Aufgrund der weit über unser Kontingent hinausgehenden Nachfrage nach Eintrittskarten liegt der Mehrwert der Dauerkarte aus unserer Sicht in erster Linie darin, zu jedem Bundesliga-Spiel sicher und bequem über eine Zutrittsberechtigung zu verfügen.
Über die Ticketbörse sowie eine neue digitale Lösung via LilienApp wird es in der neuen Saison möglich sein, seine Karte digital zum Selbstkostenpreis weiterzugeben, um bei eigener Verhinderung die Kosten zu reduzieren. Gleichzeitig gibt man dadurch auch anderen Personen die Möglichkeit, das Bölle zu besuchen. Uns erreichen immer wieder Stimmen, dass es für viele nicht mehr möglich sei, am Stadionerlebnis teilzunehmen, weil keine Karten erhältlich sind. Wir brauchen auch in Zukunft möglichst viele Fans, die unsere Heimspiele besuchen wollen, daher ist die Weitergabe der Dauerkarte bei Verhinderung ganz in unserem Sinne.
Die Preisgestaltung entstand also sowohl zeitlich als auch inhaltlich völlig unabhängig des Erreichens des ersten oder zweiten Tabellenplatzes. Der SV 98 geht weiterhin sehr umsichtig und sparsam mit seinen Mitteln um, dennoch haben wir uns am Saisonende emotional und aufrichtig mit einer wunderbaren Mannschaft über das Erreichte gefreut. Die eine oder andere Äußerung in Feierlaune hat dabei zu Missverständnissen geführt, das bedauern wir. Aber wie das mit der Goldwaage so ist: Manches Wort im Überschwang der Freude ist einfach nur menschlich und sollte nicht überinterpretiert werden.
Wir wissen, dass wir bei weitem nicht die günstigsten Tickets der Liga anbieten. Allerdings verbieten sich aus unserer Sicht eindimensionale Vergleiche. Die Vereinsstrukturen, finanziellen Hintergründe, Stadionkapazitäten und -strukturen der unterschiedlichen Klubs sind grundlegend unterschiedlich. Der SV 98 ist einer der Klubs, der sein Stadion maßgeblich eigenständig finanziert hat und nun auch betreibt – er hat auf grund der bekannten Situation am Böllenfalltor eines der kleinsten Stadien der Liga, dabei aber einen der größten Stehplatzanteile. Das heißt, dass die Anzahl der Stehplatztickets nahezu die Hälfte der Gesamtkapazität ausmachen. Dies mit Klubs zu vergleichen, die zwar günstigere Tickets anbieten, diese aber nur wenigen Prozent ihrer Fans zur Verfügung stellen können, kann einer Gesamtansicht nicht Genüge tragen. Ebenso lassen sich Sitzplätze im dritten Rang einer riesigen Arena auch schwerlich mit solchen in einem kleinen Stadion direkt am Feld messen.
Um unseren Verein weiterhin wirtschaftlich solide zu führen, sind die erarbeiteten Preise aus unserer Gesamtbetrachtung heraus insgesamt ein wichtiger Bestandteil zur Gesamtfinanzierung. Eine bessere Kommunikation unsererseits rund um die Hintergründe dieser Preisgestaltung wäre sicher hilfreich gewesen und hätte zu größerer Transparenz beigetragen. Denn es ist weiterhin unser Anspruch, auch unangenehme Themen offen und direkt mit der Lilien-Familie zu besprechen.
Es ist uns vollkommen klar, dass die Kostensteigerungen in allen Bereichen des täglichen Lebens auch die Lilien-Familie teilweise hart treffen. Wir halten am Ziel des Stadionerlebnisses für alle fest. Auch deshalb verweisen wir in diesem Zusammenhang auf unseren seit Jahren bestehenden FuFa-Sozialfonds, den wir zur neuen Saison noch mal deutlich aufwerten. Diese Sozialkarten ermöglichen auch denjenigen den Zutritt zum Stadion, die sich den Platz im Stadion nicht mehr leisten können. Aufgrund geringer Hürden schaffen wir es hier bereits seit Jahren, Menschen den Besuch am Bölle zu ermöglichen. Meldet Euch bei Nachfragen gerne unter: sozialfonds@fufa-sv98.de. Dieses Angebot gilt für alle Bezugsberechtigten (Bezieher von Arbeitslosen- & Bürgergeld), die schon eine Dauerkarte in der Saison 2022/23 besaßen, für Süd- und nun auch Nordtribüne – und ist nicht mehr auf gewisse Kapazitäten begrenzt. Auch weitere Härtefälle oder finanziell besonders belastete Familien können sich in diesem Kontext übrigens an uns wenden und wir sind in jedem Einzelfall bereit, nach individuellen, gemeinsamen Lösungen zu suchen.