sv98.de: Onel, ihr bestreitet Teile eure Vorbereitung in Deutschland. Für dich eine schöne Sache?
Es fühlt sich immer gut an, mal wieder in Deutschland zu sein. Ich bin hier aufgewachsen und es auch schön, die deutsche Sprache um mich herum zu haben.
sv98.de: Im Juli 2017 wurde Daniel Farke Trainer in Norwich. Mit ihm kamen damals auch diverse deutsche Profis nach England, du selbst bist dann im Januar 2018 zum Team gestoßen. Sicherlich etwas Besonderes, in einem englischen Verein auf so viele Landsleute zu treffen…
Als ich nach England gewechselt bin, hat es natürlich sehr geholfen. Es wurde dadurch deutlich leichter, mich hier zu integrieren und auch den Fußball zu verstehen, den der Verein spielen wollte. Für mich persönlich was der Wechsel damals ein riesengroßer Schritt, der durch die deutschsprachigen Kollegen ein wenig kleiner geworden ist. Zumal ich definitiv nicht der beste in Englisch gewesen bin. (lacht)
sv98.de: Mittlerweile bist du der letzte Vertreter der Deutschen Fraktion. Weil du dich einfach so extrem wohlfühlst in Norwich? Du stehst auch ganz kurz vor deinem 150. Pflichtspiel.
Norwich hat mein Leben verändert und ich bin hier nicht nur total warmherzig aufgenommen worden, sondern ich bin noch immer überglücklich hier. Ich habe meine Freundin hier kennengelernt, wie haben eine gemeinsame Tochter und natürlich bin auch auf dies Anzahl an Spielen stolz. Für diese Dinge bin ich sehr dankbar und ich weiß bis heute absolut zu schätzen, dass mir Norwich diese Gelegenheit geboten hat.
sv98.de: 65 dieser Spiele hast du gemeinsam mit Christoph Zimmermann bestritten. Wie sehr freust du dich nun auf das Wiedersehen mit „Zimbo“?
Ich bin sehr glücklich, ihn wiederzusehen. Wir sind gemeinsam durch einige Spielzeiten marschiert, er ist ein absoluter Top-Charakter, ein toller Typ und für ganz viele in diesem Verein immer auch ein Vorbild gewesen. Ich freue mich auf das Duell mit.
sv98.de: Ein weiterer guter Bekannter von dir ist Torsten Lieberknecht. Nur unter Farke hast du mehr Spiele bestritten als Spieler von Torsten. Wie hast du ihn und eure Zeit in Braunschweig in Erinnerung?
Wenn ich ehrlich bin, dann ist Torsten der Einzige, der in Deutschland damals wirklich an mich geglaubt und mir eine Chance gegeben hat. Der Onel Hernandez, der heute hier sitzt und der auf diese Jahre zurückblicken kann, wäre ohne Torsten niemals möglich gewesen. Ich bin ihm wirklich extrem dankbar, weil er in einer wirklichen schwierigen Zeit zu mir stand und mir Türen geöffnet hat. Entsprechend groß ist die Vorfreude auf das Wiedersehen.
sv98.de: Nun geht’s für euch in das Merck-Stadion. Du hast hier erst einmal gespielt und damals nicht nur 5:1 verloren, sondern auch eine Rote Karte gesehen. Gibt wahrscheinlich Stadion, an die du bessere Erinnerungen hast?
Ich kann mich noch an dieses Spiel erinnern. (lacht) Ich war damals sehr jung und es war eine super Atmosphäre dort, an dich ich mich trotz dieser negativen persönlichen Erlebnisse dort sehr gut erinnern kann. Ich hoffe, der Mittwoch läuft besser für mich.
sv98.de: Freust du dich dennoch auf das Spiel und verfolgst du auch die Lilien aus der Ferne ein wenig?
Ich bin sehr gespannt und freue mich auf das Wiedersehen mit Zimbo und Torsten. Ich habe absolut mitbekommen, dass dort in den letzten Jahren hervorragende Arbeit geleistet wurde und sie haben es absolut verdient, nun in der Bundesliga zu spielen.