Geboren in nur 100 Metern Entfernung von der heutigen Voith-Arena in Heidenheim. Die eigene aktive Karriere beim FCH-Mutterverein, dem Heidenheimer SB beendet. Und seit 16 Jahren beim 1. FC Heidenheim an der Seitenlinie als Cheftrainer. Genau das ist die Geschichte von Frank Schmidt, dem Heidenheimer Fußball-Urgestein. Dabei hatte Schmidt nach der Zeit als aktiver Fußballprofi seiner Familie doch eigentlich versprochen, ab sofort immer samstags den Rasen zu mähen. Nun ja, daraus wurde nichts…
Im Jahr 2007 wurde in Heidenheim der damalige Cheftrainer entlassen und Clubchef Holger Sanwald bat Schmidt darum, den Verein nur für „ein, zwei Spiele“ als Coach an der Seitenlinie zu betreuen, bis man einen neuen Trainer gefunden habe. Doch ein neuer Cheftrainer, der wurde nie verpflichtetet. Bis heute nicht. So stellte Schmidt am 4. Spieltag der aktuellen Saison 2023/24 einen neuen Rekord auf – 5.844 Tage im Amt des Cheftrainers. Damit avancierte er zum dienstältesten Profi-Trainer des deutschen Fußballs. Sein Erfolgsrezept? „Ich glaube, einfach nie zufrieden zu sein und immer weiterzumachen, das ist wichtig“, verriet er einst gegenüber dem Wochenmagazin Forum. Zudem betonte er immer wieder, wie wichtig ihm das Zwischenmenschliche sei: „Einfach den Menschen in den Vordergrund stellen, um zu wissen, wie ich dem Spieler helfen kann.“
Das tat er schon vor 16 Jahre. Das tut er heute noch. Von der Oberliga ging es ihn und den FCH Schritt für Schritt rauf bis in die Fußball-Bundesliga. Im Gespräch mit dem Wochenendmagazin erzählte er: „Heidenheim hat mich gelehrt, fleißig zu sein. Wenn du es guthaben willst, musst du hart dafür arbeiten.“ Es ist eines seiner Leitmotive, das er tagtäglich lebt. Schmidt bleibt einfach er selbst, verliert sich weder im Erfolg noch im Misserfolg. Er favorisiert eine klare Ansprache. Der FCH-Trainer ist eine ehrlicher, ein loyaler Typ, der sehr viel Freude an seinem Beruf hat. „Es ist ein Fulltime-Job, eine Woche, in der jeder Tag zählt. Als Trainer hast du keinen freien Tag. Aber wenn du das machen kannst, was dir am meisten Spaß macht und das auch noch dein Beruf ist, macht man das sehr gerne“, berichtete er in einem YouTube-Interview mit dem Titel „Auf ein Bier mit Frank Schmidt.“
Der 49-Jährige ist zudem durch und durch ein Teamplayer. Einer, der sich um das große Ganze kümmert. Schmidt selbst vergleicht sich gerne mit einem Dirigenten. „Der Trainerjob ist ein bisschen so, wie ein Dirigent von einem Orchester zu sein. Du musst nicht jedes Instrument spielen können. Aber du musst wissen, wie sie zusammen funktionieren.“ Dass er genau das kann, hat er in den letzten 16 Jahren bewiesen. Frank Schmidt. Das Heidenheimer Fußball-Urgestein.