Erst im September des vergangenen Jahres hatte Rocco Reitz seinen 2024 endenden Vertrag um zwei Jahre verlängert. Nun traf er sich Anfang Februar schon wieder mit Roland Virkus, dem Geschäftsführer Sport von Borussia Mönchengladbach, um ein neues Arbeitspapier aufzusetzen. Der derzeitige Kontrakt bindet den 21-Jährigen nun bis 2028 an die Fohlen. „Rocco Reitz steht sinnbildlich für den Borussia-Weg, über den wir in den vergangenen Monaten viel gesprochen haben. Es erfüllt uns mit Freude und Stolz gleichermaßen, diesen Worten auch Taten wie diese Vertragsverlängerung folgen lassen zu können“, äußerte sich Virkus erfreut über die Verlängerung. Weiterhin findet Virkus lobende Worte für das Eigengewächs: „Die Entwicklung von Rocco, speziell in den vergangenen Monaten, ist sensationell und vorbildhaft.“
Dabei hätten ihm zwischenzeitlich nicht wenige solch einen Aufstieg gar nicht zugetraut. Christoph Kramer war einer von diesen. Er trainierte mit Reitz, als dieser aus der Jugend zu den Profis kam, sah ihn mitunter täglich auf dem Trainingsplatz. „Da gab es auch mal Zeiten, wo man gedacht hat: Wenn du Glück hast, kommst du noch in die 3. Liga“, verriet Kramer im Podcast „Copa TS“ über seine Zweifel gegenüber dem Top-Talent. Doch Reitz biss sich durch, strafte Kramer und Co. Lügen.
Der Mann mit der Rückennummer 27 kann dank Fleiß und Durchhaltevermögen auf eine beeindruckende Entwicklung in den letzten Monaten zurückblicken. Nach einer zweijährigen Leihe war Reitz im Sommer vom belgischen Erstligisten VV St. Truiden nach Nordrhein-Westfalen zurückgekehrt und hatte sich auf Anhieb zur Stammkraft etabliert. In 16 von 20 Partien in dieser Saison stand Reitz in der Startelf. „Er hat von Anfang an gezeigt, welche Stärken er hat und sich auch in Testspielen präsentiert. Er hat gut die Vorgaben umgesetzt“, äußerte sich Coach Gerardo Seoane auf einer Pressekonferenz Anfang Februar positiv über den Trainingsstart seines Mittelfeldjuwels und sieht noch Reserven, was das Potenzial angeht: „Das Wichtigste ist, dass der Spieler an sich glaubt. Die Entwicklung ist noch nicht beendet.“
Der gebürtige Duisburger kam bereits als Siebenjähriger zur Borussia und durchlief dann alle Jugendmannschaften. Gladbach sieht er als „sein zweites Zuhause“ und kann sich noch erinnern, wie er 2019 als Fan in der Kurve den Sieg gegen Bayern München (2:1) bejubelt hat. Reitz kämpfte sich hoch bis in die erste Mannschaft: „Ich habe mir jeden Tag vorgestellt, das zu schaffen und dran zu glauben und das hat mich motiviert.“ Auch in der U-21-Nationalmannschaft kam Reitz zuletzt zum Zug und markierte bei seinem Debüt gegen Estland Mitte November des vergangenen Jahres direkt einen Doppelpack. Als Stammkraft in der Liga verzeichnete der umtriebige Mittelfeldmotor in dieser Saison zudem vier Tore und zwei Assists. Eine Zukunft bei den Schwarz-Weiß-Grünen kann er sich sogar über 2028 hinaus vorstellen: „Bis 2028 ist für mich perfekt. Gerne auch irgendwann länger.“