Womit wir bei den Dingen wären, die aufgrund der 49. Minute im Nachgang zu kurz kamen. Beispielsweise den Auftritt des SV 98 im ersten Durchgang: „Wir haben eine fantastische erste Halbzeit gespielt“, so Torsten Lieberknecht, dessen Mannschaft vor dem Seitenwechsel ein wahres Feuerwerk auf den Rasen brannte, 3:0 führte und dabei weitere Treffer sogar liegen ließ. „Es war unglaublich, welche Wucht und Dynamik wir auf den Platz gebracht haben“, resümierte Fabian Holland, der auch einen Einblick in die Vorgaben vor Anpfiff gab: „Wir wollten respektloser und ekliger als in den letzten Spielen sein.“ Ein Vorhaben, das absolut gelang. Dazu gesellten sich viele gute spielerische Momente, starke Standards und eine enormen Zweikampfstärke. Eine nahezu perfekte Halbzeit. „Mit dem Elfmeter und der Roten Karte dreht sich dann das Spiel“, betonte auch Holland, den allerdings eine andere Szene noch stärker beschäftigte: „Mich persönlich ärgert es am meisten, dass ich die Chance zum 4:3 habe liegen lassen.“ Im direkten Anschluss an das 3:3 hatte der Kapitän eine erneute Lilien-Führung auf dem Kopf, den Ball aber knapp am langen Pfosten vorbeigesetzt. Eine Szene, die Lieberknecht später als symbolisch für den absoluten Siegeswillen seines Teams bezeichnet, die gleichzeitig aber sinnbildlich für das packende Auf und Ab am Böllenfalltor stand, das Holland passend zusammenfasste: „Es war einfach ein wildes Spiel.“