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22.10.2023 / Profis

„Wenn wir verlieren, wollen wir so verlieren“

Es waren durchaus beeindruckende Zahlen, die das Statistikblatt nach Spielende für den SV 98 auswies. 58 Prozent Ballbesitz, die bessere Passquote, 18 Torschüsse, 42 Prozent erfolgreiche Dribblings (Leipzig 25%) und die leicht bessere Zweikampfbilanz. Kennziffern, die verdeutlichten, welch starken Auftritt die Lilien gegen einen Champions-League-Teilnehmer gezeigt hatten. Auch, wenn er schlussendlich nicht mit Punkten belohnt wurde.

Foto: SV 98

„Es war ein unterhaltsames und qualitativ hochwertiges Spiel mit vielen guten Aktionen auf beiden Seiten. Und wenn man das nach dem Spiel Darmstadt gegen Leipzig sagen kann, dann hört sich das erst einmal gut an für uns“, fasste Marcel Schuhen passend zusammen, was alle Stadionbesucher im ausverkauftem Merck-Stadion begutachten konnten. Zwar gingen die Gäste bereits nach 50 Sekunden in Führung und erhöhten in der 24. Minute mit einem zweiten Treffer, wer in der Folge aber einen Einbruch der Gastgeber prophezeite, wurde schnell eines Besseren belehrt.

 

Mutig & Aktiv

„Darmstadt hat hervorragend gepresst, uns immer wieder Aufgaben gestellt und sich das 1:2 erarbeitet“, erklärte daher auch Gäste-Trainer Marco Rose, der Torsten Lieberknecht im weiteren Verlauf in aufrichtiger Form zu einer „tollen Leistung“ beglückwünschte. Von Anpfiff an hatten die Südhessen die Leipziger im Spielaufbau frühzeitig attackiert und dieses durchaus risikobehaftete Spiel nach dem 0:2 noch einmal intensiviert. „Wir waren mutig und aktiv und haben uns vom schlechten Start nicht beeindrucken lassen“, so Lieberknecht, der auch den Vergleich zu den bereits absolvierten Spielen gegen Mannschaften „aus dem oberen Regal“ heranzog: „Da war das unsere beste Leistung.“

Natürlich bringen Lob und eine gute Leistung noch keine Punkte, dennoch bestätigten die 90 Minuten die Lilien absolut in einer selbstauferlegten Vorgabe. „Wenn wir verlieren, dann wollen wir so verlieren wie heute“, bilanzierte Lieberknecht und lag damit auf einer Wellenlänge mit seinem Torhüter: „Das ist genau die Art und Weise, wie wir weiterhin Fußball spielen wollen. Weil sie uns sehr gut zu Gesicht steht und weil wir in den Spiegel gucken können und sagen: Das war Darmstadt 98.“

Das war Darmstadt 98.

Marcel Schuhen, Torhüter des SV 98

Bei den Auswärtsspielen in Leverkusen und Stuttgart habe man diese Art des Fußballs noch nicht auf den Platz gebracht, stattdessen „tiefstehend ein wenig auf den Gegentreffer gewartet“, wie Schuhen rückblickend resümierte, um sofort wieder die Brücke zur Gegenwart zu schlagen: „Diese Entwicklung haben wir mittlerweile genommen.“

Auch in München Paroli bieten

 „Kraft, Mut und Selbstvertrauen“, müsse der Auftritt von Leipzig laut Lieberknecht für die weiteren Aufgaben geben, zumal der nächste Gegner wahrscheinlich sogar noch einen kleinen Tick über den Sachsen anzusiedeln ist. Am kommenden Samstag gastieren die Lilien beim Deutschen Rekordmeister in München. Eine Herkulesaufgabe, die der SV 98 mit durchaus breiter Brust antreten kann, wie auch die vorrauschauende Aussage von Fabian Holland beweist: „Wir haben uns gegen Leipzig nicht versteckt und werden das auch in München nicht tun. Wir fahren nicht dorthin, um ein schönes Stadion zu sehen oder Trikots zu tauschen. Wir wollen Paroli bieten.“

Und nach dem Spiel erneut nach einer guten Leistung in den Spiegel gucken können.

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