Als “taktisch geprägt” und in der ersten Halbzeit als einen “Abnutzungskampf” bezeichnete Ovid Hajou auf der Pressekonferenz nach der Partie das Spielgeschehen. Der Co-Trainer hatte zusammen mit dem gesamten Trainerteam des SV 98 das Fehlen von Lieberknecht aufgefangen, die Vorbereitung auf das Mainz-Spiel übernommen und die Mannschaft am Samstagnachmittag betreut. Mit Erfolg. Schließlich konnten die Lilien nach drei Niederlagen in Folge gegen Leipzig, Bayern München und den VfL Bochum endlich wieder punkten. Zudem blieben sie erstmals in dieser Saison ohne Gegentreffer. Vor allem letzteres kristallisierte sich als ein Manko der vorangegangenen zehn Spieltage heraus. Mit 32 Gegentoren kassierten die Darmstädter bekanntlich ligaweit die meisten. “Es war wichtig, dass wir heute erstmals zur Null gespielt haben”, betonte daher Jannik Müller. “Zufrieden” genau darüber zeigte sich Hajou. Und Zimmermann unterstrich: “Ich bin froh, dass wir alle Situationen verteidigen konnten und erstmals die Null gehalten haben.”
Die knapp bessere Zweikampf- (54:46 Prozent) sowie Luftzweikampfquote (61:39 Prozent) untermauerten am 11. Spieltag die defensive Stabilität der Lilien, welche ihnen den achten Saisonzähler bescherte . Doch konnte sich der SV 98 mit leichten Ballbesitzvorteilen (57:43 Prozent) gerade im zweiten Durchgang auch einige Hochkaräter erspielen. Oscar Vilhelmsson gleich zweimal, Fraser Hornby, Mathias Honsak oder Marvin Mehlem verpassten in aussichtsreichen Positionen den Führungstreffer für die 98er. “Wir haben ein bisschen mehr am Dreier geschnuppert als die Mainzer”, erkannte Hajou folgerichtig. Weil aber auch der Gast aus Rheinland-Pfalz kurz vor Schluss beinahe den Lucky Punch hätte setzen können, einigten sich beide Parteien dann doch auf ein schlussendlich leistungsgerechtes Unentschieden.