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17.06.2009 / Allgemein

Die Lilien sind wieder DA!

Anbei veröffentlicht www.sv98.de eine Mitteilung des Vereinspräsidenten Hans Kessler im Nachgang zur Rücknahme des Insolvenzantrags und der Erteilung der Spielberechtigung für die Regionalligasaison 2009/10:

Liebe Mitglieder, Fans und Freunde unseres SV Darmstadt 98,
am 15. Juni, wurde uns vom DFB mitgeteilt, dass uns der Zulassungsausschuss die Spielberechtigung (Lizenz) für die Saison 2009/10 erteilt hat. Damit konnten wir nun den letzten, noch fehlenden Baustein, einfügen. Die ja schon als "Un-Satz des Jahres" bezeichnete Aussage "WIR SIND AUF EINEM GUTEN WEG" können wir nun zu den Akten legen, da wir nach einem langen und beschwerlichen Weg angekommen sind.
Die Lilien sind wieder DA!
Wir haben guten Grund zum Jubeln und uns zu freuen, denn es wurde teilweise Übermenschliches geleistet und die Ergebnisse bestätigen eindrucksvoll, was alles möglich ist, wenn man an seine Ziele glaubt und unermüdlich und aufrichtig dafür arbeitet.
Es ist sicher nicht übertrieben, festzustellen, dass der SV Darmstadt 98 in den vergangenen 15 Monaten Geschichte geschrieben hat. Es ist gelungen, in einem laufenden Insolvenzantragsverfahren unseren Verein wirtschaftlich zu stabilisieren, die Insolvenzeröffnung zu verhindern und gleichzeitig den Spielbetrieb Fußball und aller Amateurabteilungen aufrecht zu erhalten und am 3. Juni 2009 den Insolvenzantrag wieder zurückzunehmen. Wir können auch stolz darauf sein, dass mehr als 50 Prozent aller Sanierungsbeiträge durch Benefizaktionen des Vereins, der Fans und Freunde beigesteuert wurde. Nicht zuletzt haben bestehende und neue Sponsoren und Werbepartner, Politik und Kultur dem Verein trotz der Krise die Treue gehalten und durch ihre Beiträge ebenfalls maßgeblich den Sanierungsprozess unterstützt und erst möglich gemacht.
Es liegt auf der Hand, dass in einem solchen Prozess die Dinge nicht immer rund laufen, improvisiert werden muss und auch vermeintlich bessere und professionellere Lösungen pragmatischen Ansätzen weichen müssen. Dafür haben wir nicht immer Zustimmung geerntet. Wir glauben aber, in Anbetracht des übergeordneten Gesamtzieles, letztlich immer und zu jeder Zeit vertretbare Kompromisse gefunden zu haben. Auch sportlich haben wir unsere Ziele, wenn auch nicht immer glanzvoll, aber trotzdem erreicht.

  • • Meister der Oberliga Hessen und damit Aufstieg in die Regionalliga Süd, Saison 2007/08
  • • Erhalt der Lizenz, Saison 2008/09
  • • Hessenpokalsieger, Saison 2007/08, Einzug 1. DFB Pokalrunde
  • • Klassenerhalt Regionalliga Süd, Saison 2008/09
  • • Hessenpokalendspiel, Saison 2008/09
  • • Erhalt der Lizenz, Saison 2009/10
          

Dies vorrausgeschickt, ist sicher auch heute der richtige Moment, noch einmal kurz zurückzuschauen. Dabei sollten wir neben der berechtigten Freude allerdings auch nicht den kritischen Blick dafür verlieren, warum wir in diese Situation gekommen sind und, was aber noch sehr viel wichtiger ist, was wir daraus lernen.
In den vergangenen 10 bis 15 Jahren hat unser Verein Höhen und Tiefen erlebt. Der absolute Tiefpunkt war sicher der Rücktritt nahezu aller Präsidiumsmitglieder im Jahr 2007 und der Insolvenzantrag im März 2008. Die Mitglieder und Fans waren tief gespalten und wirtschaftlich war der SV Darmstadt 98 -auch ohne steuerliches Ermittlungsverfahren- am Ende. Unser Verein hat seine Mitglieder und Fans nicht mehr erreicht und damit einen erheblichen Teil seines Selbstzweckes verloren.
Durch das beherzte Eingreifen des Verwaltungsrates und letztlich dem persönlichen Engagement des Darmstädter Oberbürgermeisters Walter Hoffmann ist es gelungen, einen Personenkreis zu finden, der die Geschicke des Vereins für einen gewissen Zeitabschnitt neu ordnet und lenkt und damit versucht, einen Teil Darmstädter Sportgeschichte zu erhalten. Also ein zukunftsorientierter Ansatz, der ja nun auch gelungen ist.
Deshalb war und ist es auch nicht die Aufgabe des im September 2007 neu gewählten Präsidiums über die Vergangenheit und die hier handelnden Personen zu richten. Ohne Zweifel sind gravierende Fehler passiert, die ja auch schon eingehend und teilweise in Hauptversammlungen öffentlich und heftigst diskutiert wurden. Dabei hatte sich ja auch die seinerzeitige Gruppe um Herrn Dieter Rudolf schon sehr früh und heftig für einen Veränderungsprozess und einen Neuanfang eingesetzt, der aber erst im September 2007 vollzogen wurde. Ein Rückblick wäre aber nicht vollständig, wenn nicht auch das Bemühen des Altpräsidiums um Herrn Walter Grimm genannt wäre. Es war nicht alles falsch und es sind nicht nur Fehler passiert. Es sei daran erinnert, dass, neben vielen tollen Fußballfesten, die wir am Böllenfalltor feiern konnten, Herr Walter Grimm mit erheblichen privaten Finanzmitteln unseren Verein auch früher unterstützt hat und damit mehrfach schon in der Vergangenheit Schlimmeres verhindert wurde.  
Es verbleibt allerdings auch festzuhalten, dass in all den vergangenen Diskussionen unser Verein immer mehr in den Hintergrund geraten ist, weil personenbezogene öffentlich ausgetragene Dissonanzen nicht nur den betroffenen Menschen schadet, sondern, – und vor allem unserem Verein. Deshalb ist der durch das steuerliche Ermittlungsverfahren entstandene Schaden auch nicht die eigentliche Krisenursache, sondern nur die Wirkung aus grenzwertigem Bemühen nach immer höherem sportlichen Erfolg. Eine der Krisenursache war das Denken in Lagern und Gruppierungen, was zum Glück in den vergangenen Monaten immer mehr in den Hintergrund getreten ist, da wir alle für eine gemeinsame Sache gekämpft haben. Daran sollten wir anknüpfen und weiter POSITIV, KRITISCH und vor allem aber SACHLICH an unseren Zielen arbeiten.
Wir haben durch das überstandene Insolvenzverfahren eine historisch neue Chance bekommen, einen Neuanfang zu gestalten. Wir sind zusammengerückt und haben ALLE unseren Beitrag geleistet. Der Verein hat in der jüngsten  Hauptversammlung Frieden geschlossen. Ich persönlich -und da spreche ich für das gesamte Präsidium -würde mich deshalb sehr freuen, wenn wir aus der Vergangenheit lernen und unsere Schlüsse ziehen. Wir sollten nicht mehr nach hinten schauen, sondern gemeinsam die Zukunft unseres SV Darmstadt 98 gestalten. Dazu lade ich alle, denen unser Verein am Herzen liegt, egal zu welcher Meinungsgruppe man auch immer gehören mag, herzlich ein, einen ernsthaften Neuanfang zu wagen.
Die gleiche Zuversicht, mit der ich immer an die Rettung unserer Lilien geglaubt und dafür auch gekämpft habe, bestärkt mich auch in meinem Glauben, dass wir ein neues Kapitel in der Geschichte unseres SV Darmstadt 98 aufschlagen können.
Hans Kessler
Präsident
SV Darmstadt 98

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