„Wenn wir heute nicht lachen und glücklich sein können, wann dann?“, bilanzierte Klaus Gjasula im Interview, während in seinem Rücken alle Darmstädter umhertanzten. Natürlich gehört zur Wahrheit auch, dass die Lilien mit einem klaren Ziel an den Fürther Ronhof gefahren waren: Mindestens einen Punkt einzufahren, um im Anschluss die Zweitliga-Meisterschaft feiern zu können. Ein Vorhaben, das misslang. Durch Heidenheims dramatischen Erfolg in Regensburg rutschte der SV 98 so erstmals seit Spieltag Nummer zwölf auf den zweiten Platz. „Natürlich hätten wir die Schale gerne geholt“, verriet Gjasula, schob dann aber hinterher: „Trotzdem ist es kein Moment, um auch nur ansatzweise traurig zu sein. Wir sind aufgestiegen.“
Mit 67 Punkten beendeten die Lilien die Saison 2022/23, in zwei Jahren unter Torsten Lieberknecht sammelte das Team sagenhafte 127 Zähler. Trotz der ungewohnten Gegentorflut von Fürth stellt der SV 98 die mit Abstand beste Defensive der Liga, sowohl in der Heim- als auch Auswärtstabelle belegt Lieberknechts Team den zweiten Platz. Es sind Zahlen, die Konstanz ausdrücken und beweisen, auf welch hohem Level die Mannschaft über einen schier ewigen Zeitraum agiert. Auch deshalb wich die erste Enttäuschung über die verpasste Meisterschaft schnell dem Partymodus. „Das Spiel heute soll nicht schmälern, was wir diese Saison erreicht haben“, so Lieberknecht, bevor er ergänzte: „Wir sind froh, dass wir in der ersten Liga sind.“