Und dass obwohl seine ersatzgeschwächte Truppe – mit Holland, Nürnberger, Mehlem, Bader, Riedel und Maglica fielen gleich sechs potentielle Stammspieler verletzungsbedingt aus – bereits nach drei Zeigerumdrehungen einen bitteren Rückschlag durch das unglückliche Eigentor von Thomas Isherwood einstecken musste. Während gegen Augsburg aber noch auf das erste Gegentor gleich zahlreiche weitere folgten, blieb der SV 98 in Leipzig auch noch dem frühen Rückstand standhaft. „Wir haben unser Herz auf dem Platz gelassen,“ lobte Kempe. Die Lilien, sie kämpften. Und rannten – mit 118,23 Kilometer sogar gute zwei mehr als die Leipziger. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass die Sachsen verdient gewannen – 29:9 Torschüsse, 64 Prozent Ballbesitz und mit 62 Prozent auch die deutlich bessere Zweikampfquote. Darmstadt 98 dagegen konnte offensiv bis auf wenige Ausnahme kaum die nötige Durchschlagskraft entwickeln. Verwunderlich waren all diese Punkte mit Blick auf die Qualität der hochkarätig besetzten Leipziger Mannschaft allerdings nicht. Schließlich sind die Sachsen aktuell das fünftbeste Team in Deutschland, hätten unter der Woche sogar auch gut und gerne gegen Weltklub Real Madrid ins Viertelfinale der Champions League einziehen können.
Eine brutale Qualität, die die Leipziger aus Lilien-Sicht auch am kommenden Freitag (15.3.) im Auswärtsspiel beim sich ebenfalls im Abstiegskampf befindenden 1. FC Köln gerne erneut auf den Platz bringen können. „Für dich und deine Jungs alles Gute für die nächsten Spiele – insbesondere fürs nächste“, beendete Torsten Lieberknecht sein Eingangsstatement auf der Pressekonferenz. Worte, die auch dem Leipziger Cheftrainer nachhallten. Marco Rose: „Wenn du uns schon Glück gegen Köln wünschst, dann merkt man, dass du brennst. Und das gefällt mir.“ Denn auch wenn die Lilien mit lediglich 13 Punkten auf dem 18. Tabellenplatz rangieren, so ist doch der Relegationsplatz nur fünf Zähler entfernt und damit bei noch neun zu spielenden Spieltagen immer noch in Reichweite. Ein Umstand, der den SV 98 weiter optimistisch bleiben lässt. Dass es sich dabei alles andere als um gespielten Optimismus handelte, untermauerten dabei abermals die Statements der Darmstädter Protagonisten nach Abpfiff. Spieler und Trainer vermittelten glaubwürdig: Sie glauben daran, sie werden für den großen Traum kämpfen. Kempe: „Für uns ist weiterhin alles möglich. Wir geben niemals auf.“