Daraus lässt sich bereits das Thema ablesen: Die anderen Teams sind allesamt Zweitvertretungen der Profivereine. Und genau diese sind einer der größten Gründe für die Unattraktivität der Regionalligen und die damit verbundene wirtschaftliche Talfahrt der Vereine, die sich in ihr befinden.
Die Zuschauer interessieren sich nicht für die zweiten Mannschaften, wie nicht nur Kulissen von 87 Zuschauern bei Wehen II -Fürth II beweisen. So fallen bei den ersten Mannschaften Einnahmen weg, während die zweiten sich nicht einmal lizenzieren müssen. Von den sportlichen Wettbewerbsverzerrungen ganz zu schweigen, man erinnere sich an den Auftritt von Luca Toni in der "U23"-Mannschaft des FC Bayern.
Der einzige Weg für die Vereine, die Regionalliga zu überleben, ist diese zu verlassen.
Natürlich möchten die Vereine dies lieber nach oben tun. Die Realität ist eine andere. Im Überlebenskampf um einen der rar gesäten Aufstiegsplätze enden die zu mutigen ohne Lizenz in noch tieferen Ligen. In allen drei Staffeln zusammen gab es kaum einen sportlichen Absteiger. Fast alle, die nun runter müssen, scheiterten an finanziellen Unwegsamkeiten.
Mit all’ dem soll nun Schluss sein. Die oben genannte Runde fordert eine zweigleisige Regionalliga (Nord/Süd) ohne Zweitvertretungen! Diese sollen eine eigene Staffel bekommen, aus der jährlich das beste Team mit dem schlechtesten U23-Team aus der dritten Liga getauscht werden soll. Dafür steigen aus der Nord- und Südstaffel drei Teams auf. Die beiden Meister plus ein Vizemeister, nach dem entsprechenden Relegationsspiel.
Nicht nur die Vereine stehen mit einer Stimme hinter diesem Vorschlag, auch die Fans solidarisieren sich
Seit Donnerstagmorgen hat der Fanverein Darmstadt 98 e.V. als Dachverband der Lilienfans die Initiative „Pro Regionalliga Reform 2012“ ins Leben gerufen. Gestartet wurde die erste Phase der Aktion mit einer Online-Unterschriften-Liste auf http://www.pro-regionalliga-reform-2012.de/. Innerhalb weniger Stunden schrieben sich schon viele hundert Fans aus allen Teilen der Bundesrepublik ein. Übrigens selbst von Vereinen, deren zweite Mannschaft in den Regionalligen spielt -ein Indiz dafür, dass die Fans bereits erkannt haben, dass die derzeitige Regelung die Basis des deutschen Fußballs gefährdet.
Für den zweiten Schritt -die Initiative vom Internet ins Stadion zu tragen und dort eine noch breitere Öffentlichkeit zu suchen -sucht der Fanverein aus Darmstadt Verbündete. Und findet sie auch, nicht nur in Darmstadt: Beim gemeinsamen Ziel spielen Vereinsrivalitäten keine Rolle und so haben die Fans aus Kassel, Lübeck, Regensburg und Osnabrück schon ganz spontan ihr Mitwirken angesagt. Viele andere Gruppen stehen bereits mit dem Fanverein in Kontakt und werden in den nächsten Tagen hinzustoßen, um den Verbänden den Ernst der Lage zu verdeutlichen und sie zu einer Entscheidung im Sinne des Antrags beim DFB-Bundestag im Oktober zu drängen.
Informationen & Unterschriftsliste auf: http://www.pro-regionalliga-reform-2012.de
Kontakt: konktat@pro-regionalliga-reform-2012.de
gez. Fanverein Darmstadt 98 e.V.