Deutsch und Englisch. Spanisch und Französisch. Italienisch und Portugiesisch. Und dazu natürlich Schwyzerdütsch. Gerardo Seoane kann sie alle, der Cheftrainer von Borussia Mönchengladbach ist sprachlich durchaus begabt. Verständigungsprobleme? Die sollte es im Borussia-Park also nicht geben. Geboren und aufgewachsen ist der neue Übungsleiter der FohlenElf in der Schweiz, genauer gesagt in Luzern. Seine Eltern stammen aus dem Nordwesten Spaniens. War er in seiner aktiven Laufbahn noch Innenverteidiger im Einsatz, verschrieb sich der 44-Jährige als Trainer lieber dem Offensivfußball. Doch der Reihe nach: In Luzern arbeitete er sich hoch vom Jugendtrainer bis zum Chefcoach, 2018 folgte mit seinem Wechsel zum BSC Young Boys der Durchbruch, der ihm später von 2021 bis Oktober 2022 eine Anstellung bei Bayer Leverkusen bescheren sollten.
Zurück nach Bern. Gleich in seiner ersten Saison feierte Seoane mit YB die Schweizer Meisterschaft – und das mit 20 Punkten Vorsprung sowie beeindruckenden 99 Saisontoren. Insgesamt gewann der gebürtige Luzerner mit den Bernern drei Jahre in Folge den Meistertitel, dazu gesellte sich ein Pokalsieg. Dabei prägte ein spektakuläres Angriffsspiel die dreijährige Amtszeit Seoanes bei den Young Boys. 323 Tore in 148 Partien und ein Punkteschnitt von 2,15 Zähler pro Spiel sprechen Bände. Der Fußball, für den er steht, gestaltet sich also offensiv und attraktiv sowie angriffslustig, aber auch strukturiert und gut organisiert. „Er passt fußballerisch zu dem Weg, den wir vor einem Jahr hier eingeschlagen haben“, freute sich deshalb Roland Virkus, Geschäftsführer Sport bei der Gladbacher Borussia, anlässlich der Vorstellung des neuen Fohlen-Cheftrainers in diesem Sommer. Nach zwei zehnten Plätzen in den vergangenen beiden Spielzeiten sowie zwei Coaches, die jeweils nur eine Saison in Gladbach blieben, soll Seoane im Borussia-Park nun für Kontinuität sowie erfolgreichen Fußball stehen.