Ab Sommer: Marseiler wird eine Lilie
Die Lilien haben sich mit einem Offensivspieler verstärkt: Luca Marseiler, derzeit noch für den Drittligisten Viktoria Köln aktiv, wird ab der neuen Saison für den SV Darmstadt 98 auflaufen.
Carsten Wehlmann hat sich dazu entschieden, sein Beschäftigungsverhältnis mit dem SV 98 zu beenden. Wir haben mit Rüdiger Fritsch über die Herausforderungen gesprochen, die auf die Lilien nach dieser Entscheidung zukommen. Zudem erklärt der Präsident die Gründe für die sofortige Freistellung Wehlmanns.
sv98.de: Was bedeutet die Entscheiung von Carsten Wehlmanns, das Beschäftigungsverhältnis zu beenden, für die Kaderplanung im Winter?
Rüdiger Fritsch: Carsten Wehlmanns Entscheidung, den Verein zu verlassen, stellt uns natürlich vor Herausforderungen und erschwert unsere Planungen. Gerade vor dem Hintergrund, dass wir nicht ansatzweise mit einem ähnlich großen Geldbeutel unterwegs sind wie andere Bundesligisten, gilt es umso mehr, dass wir mit vereinten Kräften arbeiten und ein Rädchen ins andere greift. Wenn nun eins der Rädchen auf eigenen Wunsch aus dem Getriebe ausscheidet, ist das sicherlich nicht hilfreich. Wir können uns keine Energieverluste erlauben. Umso mehr sind wir alle dazu aufgerufen, die Vakanz im Team aufzufangen und den berühmten Extraschritt zu gehen.
sv98.de: Warum hat man sich dazu entschieden, Carsten Wehlmann bis zum 31. März freizustellen? Man hätte doch auch für einen sanfteren Übergang sorgen können, indem man den Nachfolger dann bereits einarbeitet?
Fritsch: Aufgrund der gehobenen Bedeutung der Position und der naheliegenden Vermutung, dass Carsten Wehlmann zum 1. April einen anderen Job annehmen wird, können wir uns keine „Lame-Duck-Situation“ erlauben. Wir spielen in der Bundesliga und werden alles in unserer Macht stehende daran setzen, ein weiteres Jahr dranzuhängen. Dafür brauchen wir von jeder Person 100 Prozent Einsatz und Schaffenskraft in ihrer Funktion.
sv98.de: Weshalb war überhaupt eine Kündigung mitten in der Saison möglich?
Fritsch: Ohne zu viele Vertragsdetails bekannt zu geben, liegt der Grund im Wesentlichen darin, dass es sich um ein unbefristetes Arbeitsverhältnis gehandelt hat, das beide Seiten unter Einhaltung der Fristen zur Kündigung berechtigt.
sv98.de: Wie geht es weiter? Wie wird die vakante Position nun operativ ausgefüllt und wann wird mit einem Nachfolger zu rechnen sein?
Fritsch: Die Hauptaufgaben der Kaderplanung werden wir auf mehrere Schultern verteilen. Namentlich werden dies unser Cheftrainer Torsten Lieberknecht, Michael Stegmayer (Leiter Organisation Lizenzspielerabteilung) sowie Tom Eilers (Bestelltes Präsidiumsmitglied für den Lizenzspielerbereich) sein. Unterstützt werden sie dabei von der Scouting-Abteilung. Vorteilhaft ist, dass die Beteiligten im täglichen operativen Betrieb ohnehin bereits in einem engen Austausch stehen und ein vertrauensvolles Arbeiten gewährleistet ist. Hinsichtlich der Nachfolge von Carsten Wehlmann werden wir uns nicht unter Druck setzen lassen und zu gegebener Zeit über die Nachfolge informieren. Aufgrund der überraschenden Entscheidung von Carsten Wehlmann haben wir hier keine vorgefertigte Alternativlösung in der Schublade. Oberste Priorität hat zunächst ohnehin die erfolgreiche Bewältigung des Winter-Transferfensters.
sv98.de: Wie können wir uns nun die Arbeit der Task Force vorstellen?
Fritsch: Im Wesentlichen wird es darum gehen, die bereits vorbereiteten Themen zu übernehmen, gegebenenfalls zu evaluieren und dann in etwaige Umsetzungen einzutreten. Außerdem gilt es natürlich, allen sich eventuell neu ergebenden Möglichkeiten gewissenhaft nachzugehen.