06.01.2024 / Profis
TL-Tagebuch: Adiós, El Saler! Gude, Darmstadt!
Vom 2. bis zum 7. Januar bereiten sich die Lilien erneut im spanischen El Saler (Gemeinde im Süden Valencias) auf die verbleibende Spielzeit vor. Wir begleiten die Tage an der Ostküste der Iberischen Halbinsel und berichten dabei täglich in unserem Trainingslager-Tagebuch von den Ereignissen vor Ort.
Zurück in Darmstadt
Am späten Sonntagabend ist der SV 98 wieder in Darmstadt angekommen. Noch am Morgen hatten die Lilien eine letzte Trainingslager-Einheit im Kraftraum des Parador de El Saler absolviert und damit quasi einen Schlussstrich unter die Zeit an der spanischen Ostküste gezogen. Sieben Trainingssessions steckten den Südhessen auf ihre Rückreise in den Beinen, dazu das Testspiel gegen Holstein Kiel. Die Tage von El Saler? Sie waren arbeitsreich und eng getaktet. Im Vorfeld der Fahrt an den Flughafen zog Cheftrainer Torsten Lieberknecht daher auch ein entsprechendes Gesamtfazit: „Es war die richtige Entscheidung, nach El Saler zu kommen. Trotz der Hindernisse mit verletzten oder kranken Spielern haben wir die Tage gut nutzen können. Die Einheiten wurden alle ordentlich absolviert, die Jungs haben hohes Engagement gezeigt.“
Zudem waren sich alle Darmstädter darüber einig, dass sowohl die Gastfreundschaft als auch die Bedingungen im Parador de El Saler einmal mehr hervorragend gewesen sind. Am Nachmittag hatten Lilien und Hotelstaff noch ein gemeinsames Foto vor dem Hotel geschossen. Auch an dieser Stelle möchten wir uns noch einmal ganz herzlich beim kompletten Team des Parador de El Saler bedanken.
Zurück in Deutschland beginnt für den SV 98 nun die direkte Vorbereitung auf Borussia Dortmund. Der morgige Montag ist dabei noch trainingsfrei, bevor die Mannschaft am Dienstag das Training wieder aufnimmt. Mit einem guten Gefühl aus El Saler und dem vollen Fokus auf das erste Pflichtspiel in 2024.
Test in Oliva Nova
Nach sechs Einheiten auf dem hoteleigenen Trainingsplatz in El Saler stand am Samstag das einzige Testspiel des Trainingslagers auf dem Programm. Um 10.30 Uhr stiegen die Lilien daher in den Bus, der das Team nach einer rund 70-minütigen Fahrt nach Oliva Nova brachte. Um 13 Uhr erfolgte dann im dortigen Oliva Nova Sports Center der Anpfiff zum Duell mit Holstein Kiel. Für die Darmstädter ist die dortige Sportanlage durchaus bekanntes Terrain, bereits 2019 und auch im vergangenen Jahr hatten die Lilien jeweils zwei Testspiele dort absolviert. Im Duell mit dem Zweitliga-Herbstmeister aus dem Norden unterlag der SV 98 schlussendlich knapp mit 1:2 (zum Spielbericht).
Trotz der Niederlage zog Cheftrainer im Anschluss aber ein durchaus positives Gesamtfazit mit Blick auf die Zeit an der Ostküste Spaniens: „Mit dem Testspiel haben wir eine Trainingswoche beendet, in der sich jeder sehr engagiert gezeigt hat. Wir hatten eine ordentliche Belastung. Und trotz einiger verletzter und erkrankter Spieler war von den Bedingungen her alles so, wie wir es uns vorgestellt haben.“
Am morgigen Sonntag geht es für die Südhessen dann zurück in die Heimat, wo bereits in einer Woche das Heimspiel gegen Borussia Dortmund (13.1./18.30 Uhr) auf sie wartet.
Arbeiten. Regenerieren.
„Willst du wirklich jetzt rein gehen?“ In der Frage, die Morten Behrens seinem Teamkollegen Andreas Müller nach der Vormittagseinheit am Freitag zuruft, schwingt eine gewisse Portion Ungläubigkeit mit. Vorrausgegangen war der Vorschlag Müllers, vom Trainingsplatz aus den direkten Weg zum Strand und dann auch in die Fluten des Mittelmeers zu suchen. Wassertemperatur? 14,6 Grad. Und tatsächlich: Wenig später steht nicht nur Müller im leichten Wellengang, auch Torhüter Behrens hat sich überzeugen lassen. Ihrem Vorbild folgen zudem Clemens Riedel und Fabio Torsiello. Was wie eine Mutprobe wirkt, hat aber gleichzeitig auch einen sinnvollen Hintergrund. Das Mittelmeer ist zu dieser Jahreszeit in gewisser Weise eine schier unendliche Eistonne, der Gang ins Wasser entsprechend der direkte Start der Regeneration nach einer weiteren intensiven Einheit. Zwei Mal wurde am Freitag in El Saler trainiert, entsprechend schwer sind die Beine der Spieler nach nunmehr sechs Einheiten in Spanien.
„Es ist eine knackige Vorbereitung, weil uns nicht viel Zeit bis zum ersten Spiel bleibt. Da ist es klar, dass wir alle von Beginn an Vollgas geben und die Einheiten entsprechend fordernd sind. Schließlich wollen wir bestmöglich vorbereitet in das Spiel gegen den BVB gehen“, so Christoph Klarer angesichts der bisherigen Trainingstage in Spanien. Inhaltlich standen am Vormittag verschiedene taktische und spielnahe Abläufe auf dem Programm, zudem Flankensituationen und Abschlüsse. Am Nachmittag hieß es dann Standards, Standards, Standards. Ob Freistöße oder Eckbälle, der ruhende Ball war das bestimmende Thema zum sportlichen Abschluss des Freitags.
Am morgigen Samstag wartet auf die Lilien der Test gegen Zweitliga-Herbstmeister Holstein Kiel (Klarer: „Ein guter Gegner mit sehr guter Form.“) Anpfiff ist um 13 Uhr. Wir übertragen die 90 Minuten übrigens auf unserem Youtube-Kanal.
"Ich bin fix und fertig"
Langsam geht sie auf, die Sonne über dem spanischen Mittelmeer. Sie spiegelt sich im Meer, lässt es glitzern. Bei angenehm warmen Temperaturen um die 18 Grad schlagen derweil die ersten Golfer ihre Bälle über den Court von El Saler. Im Hintergrund immer wieder leise wahrnehmbar: Der sanfte Klang des Wellenrauschens. Einfach Idylle pur im Hotel Parador! Wäre da nicht der SV Darmstadt 98, direkt nebenan, auf dem Trainingsplatz. Denn dort ging es in der Vormittagseinheit am Donnerstag (4.1.) aber mal so richtig zur Sache. Es wurde intensiv, zweikampfbetont und schweißtreibend. Ein sich in der Intensität steigerndes Warm-Up, dann Übungen fürs Ballgefühl sowie Passstafetten. Und schließlich ließ Cheftrainer Torsten Lieberknecht seine Mannen in zahlreichen Fünf-gegen-Fünf-Spielformen schuften. “Ich bin fix und fertig”, fasste Clemens Riedel nach gut anderthalb Stunden zusammen. Gut gearbeitet, Männer! Ein Lob, das auch Lieberknecht seiner Mannschaft nach der Einheit aussprach.
Intensität wird hochgeschraubt
„Wir wollen nicht zu nett oder zu naiv sein. Es geht darum, in den Zweikämpfen den Schritt näher dran zu sein. Den Gegner spüren zu lassen, dass jemand da ist, ohne dabei die Grenzen des Erlaubten zu überschreiten“, sagte Christoph Zimmermann in einer Medienrunde am Mittwoch (3.1.) unter der spanischen Mittagssonne. Ekliger sein, noch galliger sein. Das ist die Marschroute der Lilien für die verbleibenden 18 Bundesliga-Spieltage. „Im Training müssen wir daher schauen, dass wir in der kompletten Einheit und in jeder Übungsform diese Giftigkeit drin haben“, betonte der Innenverteidiger des SV Darmstadt 98.
Gesagt, getan. Nachdem im Vormittagstraining der Schwerpunkt auf dem athletischen Bereich sowie auf verschiedenen Passübungen sowie Torschüssen lag, ging es dann am Nachmittag so richtig zur Sache. Ganz nach dem Geschmack von Zimmermann. Mehr als anderthalb Stunden ließ Cheftrainer Torsten Lieberknecht seine Mannen schuften – zunächst in verschiedenen Spielformen, bei denen das Ballbesitzspiel sowie schnelle Ballgewinne im Vordergrund standen. Später dann natürlich auch auf Tore, wobei die Größe der Spielfelder stets variierte: Mal auf engem, mal auf großem Raum. „In jeder Übungsform diese Giftigkeit drin haben“, hatte Zimmermann also gefordert. Eine körperbetonte, intensive und mit vielen Zweikämpfen ausgestattete Trainingseinheit brannten er und seine Teamkollegen am Nachmittag auf den Rasen.
Anreisetag
Um 11.39 Uhr landete der Lufthansa-Flug LH1160 planmäßig auf dem Rollfeld des Aeropuerto de Valencia. An Bord der Maschine befand sich auch der Lilien-Tross – bestehend aus Spielern, Trainerteam und Staff – der sich bis zum kommenden Sonntag in El Saler auf die verbleibenden 18 Bundesliga-Spiele vorbereiten wird. Bereits am 13. Januar (18.30 Uhr) steht für den SV 98 das Heimspiel gegen Borussia Dortmund auf dem Programm, entsprechend eng getaktet ist der Vorbereitungsplan der Südhessen. Vom Flughafen ging es für die Lilien auf direktem Wege ins Parador de El Saler, dem Domizil für die ingesamt sechs Tage an der spanischen Ostküste. Die Wege vor Ort sind dem Großteil der Reisegruppe dabei bestens bekannt, schließlich legten die Darmstädter auch im Januar des Vorjahres ebendort den Grundstein für die erfolgreiche Rückrunde, die mit dem Bundesliga-Aufstieg gekrönt wurde. „Nach 2019 und dem vergangen Jahr haben wir uns ganz bewusst dazu entschieden, unser Traininglager zum dritten Mal in El Saler und im Parador abzuhalten, weil wir zum einen bestmögliche Bedingungen vorfinden, aber diesen Ort auch mit den sehr guten Erinnerungen aus der Vorsaison verbinden“, so Michael Stegmayer, Leiter Organisation Lizenzspielerabteilung.
Nach Hotelankunft und Mittagessen betraten die Lilien am Nachmittag dann auch direkt das satte Grün des hoteleigenen Trainingsplatzes und starteten mit Stabilisation, Sprüngen und verschiedenen Passformen ganz offiziell in die kurze Wintervorbereitung.
Zumindest am Dienstag zeigte sich der Kader des SV 98 dabei ein wenig ausgedünnt. Denn neben den verletzten Fraser Hornby, Braydon Manu und Aaron Seydel fehlten auch Andreas Müller und Tim Skarke. Das Duo konnte die Anreise krankheitsbedingt zunächst nicht antreten. Geplant ist, dass beide Akteure in den kommenden Tagen zum Team stoßen werden. Marvin Mehlem ist hingegen mit der Mannschaft vor Ort und führt seine Reha nach Wadenbeinbruch in El Saler fort.
Zudem gehören mit Max Wendt, Nico Baier, Mateo Zelic, Elias Größmann und Asaf Ariana gleich fünf U19-Spieler dem Trainingslager-Aufgebot an. Alle Einheiten des Trainingslagers werden auf der hoteleigenen Anlage absolviert, am morgigen Mittwoch stehen zwei Sessions auf dem Programm, die Lilien trainieren sowohl um 10.30 Uhr als auch um 16 Uhr.
Am Samstag wartet zudem der Test gegen Zweitliga-Herbstmeister Holstein Kiel auf die Mannschaft von Torsten Lieberknecht. Der Anpfiff erfolgt um 13 Uhr im Oliva Nova Sports Center.