Respekt. Es war auch eines der meistverwendeten Worte nach Abpfiff gegen den 1:3 beim VfB Stuttgart. Denn vor allem im ersten Durchgang agierten die Südhessen etwas zu zaghaft, beschränkten sich gegen die beste Offensive der Liga noch zu sehr auf die Defensivarbeit – was an sich nicht schlimm gewesen wäre, doch auch dort fehlte in entscheidenden Situationen die nötige Kaltschnäuzigkeit und Abgezocktheit. Die Folge: Guirassy und Millot knüpften an ihre bisherigen Auftritte in dieser Spielzeit an und drehten noch vor der Pause die Begegnung. Natürliche habe man gewusst, welche Qualität und Formstärke Stuttgart besäße und welche Wucht sie entwickeln könnten, erklärte Fabian Holland. Aber: „Wir haben in der ersten Halbzeit wenige Zweikämpfe gewonnen und den Ball zu schnell hergegeben, um wirklich ins Spiel zu kommen.“ Seine Einschätzung teilte Klaus Gjasula. „Wir haben am Anfang des Spiels die zweiten Bälle nicht bekommen und die ersten zu leicht weggeschenkt“, monierte der Defensivmann: „Die erste Viertelstunde war nicht so mutig.“
Für Anschauungsunterricht, wie es auch anders laufen kann, sorgte die Mannschaft im zweiten Durchgang selbst. Da entwickelten die Südhessen nach und nach mehr Drang, legten peu á peu den Respekt ab. Wurden wurden forscher, aufmüpfiger. Und entwickelten in der Schlusshphase sogar eine Drangphase mit mehreren aussichtsreichen Aktionen. Gegen den (Stand Samstagvormittag) Bundesliga-Spitzenreiter wohlgemerkt. Gjasula: „ Ich denke wir haben in der zweiten Halbzeit einen guten Auftritt hingelegt, waren mutig und haben Fußball gespielt. Ich hatte schon das Gefühl, dass wir eine kleine Druckphase haben und auch das 2:2 fallen kann.“ Und sein Kapitän fügte hinzu: „Wir sind sehr enttäuscht, gerade weil man in der zweiten Halbzeit gesehen hat, was drin war, wenn man den Respekt ablegt und mutiger ist.“