„Ein Stürmer, der Tore schießt, kann überall Tore schießen. Egal in welcher Liga. Ein Stürmer, der keine Tore schießt, schießt nie Tore. Egal in welcher Liga“, hatte Fred Rutten, früherer Schalke-Trainer, einst gesagt. Es sind Sätze, die sich auch Oliver Ruhnert ins Gedächtnis rief, als der Unioner Manager im Sommer 2021 diesen einen Stürmer vom SV Sandhausen nach Köpenick holte. Kevin Behrens. Heute 32 Jahre alt und aktuell immer noch gut dreimal so viele Regionalliga- wie Bundesliga-Einsätze in seiner Vita zu stehen. Das beste Beispiel einer Spätentwickler-Karriere. In Bremen geboren kam er bei Werder nicht über die dritte Mannschaft hinaus. Über Stationen in Wilhelmshaven, bei Hannover 96 II, Alemannia Aachen und Rot Weiß Essen ging es für ihn erst nach Saarbrücken und dann nach Sandhausen, wo er erst im Alter von 27 Jahren sein Zweitliga-Debüt feierte. Doch egal, ob in der 2. Liga oder in den Regionalligen der Republik: Behrens machte immer seine Tore.
Auch derzeit ist der Mittelstürmer in aller Munde. Schon in der Rückrunde der vergangenen Saison entwickelte er sich zum Stammspieler, seine Formkurve deutet in dieser Spielzeit ebenfalls wieder nach oben. Am ersten Spieltag avancierte er direkt mal mit einem Dreierpack beim 4:1-Sieg gegen Mainz 05 zum Matchwinner. Ein Novum gelang ihm dabei, weil er alle drei Treffer per Kopf erzielte. Das gelang seit Beginn der detaillierten Datenerfassung in der Saison 1998/99 zuvor noch niemanden. Behrens (1,85 Meter groß) kann’s ohnehin mit den Schädel. In der abgelaufenen Spielzeit gewann er 183 Kopfballduelle und damit bundesligaweit die zweitmeisten. Über seinen Kopfball-Hattrick sagte er am vergangenen Sonntag (20.8.): „Es war ein guter Anfang. Das muss man jetzt über die nächsten Wochen bestätigen.“ Doch bitte nicht in Darmstadt.