Laut seinem Vater Dieter war schon sehr früh klar, dass sich ein wichtiger Teil im Leben des Sebastian Hoeneß um das runde Leder drehen würde. „Das erste Wort, das er als Kind gesagt hat, war: Ball“, verriet der ehemalige Manager des VfB Stuttgart und von Hertha BSC. Es scheint logisch, dass Sebastian der Fußball wohl automatisch in die Wiege gelegt wurde. Vater Dieter leitete nicht nur jahrelang die Geschicke beim VfB und in der Haupstadt, zuvor absolvierte der heute 70-Jährige knapp 300 Spiele in der Bundesliga. Und Uli Honeß, Onkel von Sebastian, gilt bis heute als Gesicht der Erfolgsgeschichte des FC Bayern.
Doch Sebastian Hoeneß wollte immer seinen eigenen Weg gehen, keine Bevorteilung durch seinen Namen oder Familiengeschichte. Als Fußballer wird Sebastian in der Jugend des VfB Stuttgart ausgebildet, er wird Deutscher B-Junioren Meister, den endgültigen Sprung in den Profibereich schafft der Mittelfeldpspieler aber nicht. Zwar absolviert er mehr als 100 Regionalligaspiele für die zweite Mannschaft der Hertha, doch mit 28 Jahren hängt der gebürtige Münchener seine Schuhe an den Nagel und startet seine Trainerkarriere. Zunächst trainiert er in Berlin die U19 von Hertha Zehlendorf, danach geht es in den Nachwuchsbereich von Leipzig. 2017 zieht es Hoeneß zurück in seine Geburtsstadt, er wird Cheftrainer der U19 des FC Bayern und übernimmt 2019 dann die zweite Mannschaft des Rekordmeisters, die kurz zuvor in die 3. Liga aufgestiegen war. Es folgt ein besonderes Jahr, in dem die „kleinen Bayern“ die Drittliga-Meisterschaft gewinnen können. Ein Erfolg, der Hoeneß in die Bundesliga spült. Zwei Spielzeiten lang leitet er die Geschicke bei der TSG Hoffenheim, bevor eine Sieglos-Serie von neun Spielen im Liga-Endspurt das Aus im Mai 2022 besiegelte.
Seit April ist Hoeneß Cheftrainer des VfB Stuttgart, in 12 Bundesligaspielen mit den Schwaben hat er starke 22 Punkte gesammelt und zudem das Relegationsduell gegen den HSV gewonnen. Nach vier Spieltagen steht der VfB nun auf dem vierten Tabellplatz, bereits 14 erzielte Treffer sind ein klares Indiz für den Offensivfußball, den der 41-Jährige spielen lässt. „Ich habe mich vom ersten Tag an sehr wohlgefühlt hier und hatte direkt das Gefühl, dass wir etwas entwicklen können. Jetzt haben wir einen gute Lauf und entwickeln diese Dinge. Das ist nicht der Verdienst einer Person, sondern aller beim VfB. Wichtig ist es jetzt, cool zu bleiben“, erklärte der Cheftrainer nach dem 3:1- Erfolg in Mainz am vergangenen Wochenende.
Hoeneß und der VfB, das scheint defintiv zu passen.