Wohl dem, der so eine Waffe von der Bank bringen kann! Justin Njinmah, 22 Jahre jung. In der Offensive flexibel einsetzbar und dazu auch noch pfeilschnell. „Als Verteidiger weiß ich: Wenn man 70 Minuten einem hinterherläuft, dann nicht mehr so richtig kann und dann so ein Pfeil von außen kommt – das ist nicht einfach“, so Werder-Verteidiger Niklas Stark angesprochen auf den deutsch-nigerianischen Joker in seinem Team. Wenn Nijnmah kommt, läuft’s für die Grün-Weißen. Weil er seinen Gegenspieler eben einfach davonläuft. 34,72 km/h war seine bisher gemessene Höchstgeschwindigkeit in dieser Spielzeit, seine enorme Schnelligkeit stellte er zuletzt im Heimspiel gegen Köln abermals unter Beweis. Von Ole Werner eingewechselt brauchte Njinmah nur gut anderthalb Minuten, um seinen Gegenspielern erst davon zu sprinten und dann auch noch mit seinen ersten Ballkontakten das entscheidende 2:1-Siegtor vor der Ostkurve im wohninvest Weserstadion zu erzielen. Etwas, was ihm zuvor beim 4:0-Heimsieg gegen Mainz schon einmal so ähnlich gelang. Da bereitete er sechs Minuten nach seiner Einwechslung einen Treffer vor, um dann wiederum eine Zeigerumdrehung später selbst zu knipsen.
„Mit seinem Tempo und seinen Qualitäten im Eins-gegen-eins hat er ganz außergewöhnliche Fähigkeiten“, bescheinigte ihm Cheftrainer Ole Werner bereits vor der Saison. Seit diesem Sommer darf er ihn wieder trainieren, kennen tun sich Werner und Njinmah allerdings schon aus Kieler Zeiten, als beide noch für die zweite Holstein-Mannschaft arbeiteten. Von dort aus ging es für den gebürtigen Hamburger 2021 in die U23 der Bremer. Im Januar 2022 statteten sie ihn bei Werder mit einem Profivertrag aus, um den Offensivakteur einen Tag nach der Unterzeichnung direkt für anderthalb Jahre zu Borussia Dortmund II zu verleihen. Ein guter Schachzug wie sich herausstellen sollte. Schließlich sammelte Nijnmah dort wichtige Erfahrungen in der 3. Liga, knipste in 51 Spielen insgesamt 18-mal und bereitete sieben Treffer vor. Nun trägt er nicht mehr das schwarz-gelbe, sondern das grün-weiße Trikot und brennt auf Einsatzzeit in der Bundesliga. „Wenn ich die Chance bekomme, dann werde ich alles tun, um sie zu nutzen“, sagte er direkt nach seiner Rückkehr gegenüber WerderTV. Und bislang, da nutzt er sie eindrucksvoll.